Die drei Choralmotetten op. 6 entstanden 1986 für die kirchenmusikalische Praxis an der Ev. Stadtkirche St. Georg zu Lünen in Westfalen. Es sind Sätze zu drei neueren Chorälen aus dem Evangelischen Kirchengesangbuch, die in der Chorliteratur bisher eher wenig Vertonungen erfahren haben.
Die drei Motetten können jede für sich wie auch zusammenhängend aufgeführt werden. In diesem Fall ist es jedoch ratsam, jeweils nur die erste Strohe zu singen. Die Unterlegung weiterer Strophen ist vor allem für den Wechselgesang mit der Gemeinde in liturgischem Zusammenhang gedacht. Freilich gilt das nun nur noch für die ersten beiden Choralmotetten, da die Melodie von Gerhard Schwarz zu Jochen Klepper‘s „Du Kind, zu dieser heil‘gen Zeit“ , die sich im landeskirchlichen Anhang des alten EKG für das Rheinland, Westfalen und Lippe noch unter der Nr. 413 fand, im neuen Evangelischen Kirchengesangbuch (eg) nicht mehr enthalten ist. Sie erfährt mit der Bearbeitung zu der hier vorgelegten sechsstimmigen Choralmotette damit ein wohlverdientes ehrendes und bewahrendes Andenken.
Jede Motette kann mit zusätzlicher Instrumentalbegleitung aufgeführt werden, beispielsweise so, dass der 1. Sopran solistisch gesungen wird, während die Orgel die restlichen Stimmen dazu spielt. In der 2. Choralmotette können auch die Sopran- und die Tenorstimme solistisch zur Orgel gesungen werden. Bei der 3. Motette ist es möglich, Oberchor (Frauenstimmen) oder Unterchor (Männerstimmen) singen zu lassen, während die Orgel den jeweils anderen Chor übernimmt. Die drei Motetten können dadurch in verschiedenster Weise im liturgischen Zusammenhang Verwendung finden wie auch im Konzert wirkungsvoll aufgeführt werden.
