Die am romantischen Mittelrhein spielende Geschichte des Markgrafen,
dessen jüngste Tochter nach seinem Tode bettelarm geworden und als
Dienstmagd an die Tür ihrer Schwester klopft, die sie aber nicht
erkennt. Als die jüngere Schwester nach sieben Jahren todkrank wird und
die ältere Schwester nach der Herkunft fragt, weist die Kranke nur auf
die Kiste, die ihre Identität offenbart: "Ach bringt mir Weck, ach
bringt mir Wein, das ist mein jüngstes Schwesterlein!" - "Ich will auch
kein Weck, ich will auch kein Wein, will nur ein kleines Lädelein, darin
ich will begraben sein."
Die anrührende Geschichte um das Schicksal der jüngsten Schwester
stammt aus der Liedersammlung "Des Knaben Wunderhorn", zusammengetragen
und 1806 bzw. 1808 veröffentlicht von Achim von Arnim und Clemens
Brentano. Jürgen Böhme hat zu der Volkslied-Melodie Silchers einen
4-stimmigen Satz geschrieben, dessen einzelne Strophen auch zwischen
Solisten und Chor aufgeteilt werden können.